Wasserstoff ist ein entscheidender Faktor der Energiewende. Ohne seine Nutzung wird die Erreichung des Klimaschutzziels kaum möglich sein. Insbesondere für den Einsatz in der Chemischen Industrie als Rohstoff für eine Vielzahl von Produkten, aber auch in der Eisenschaffenden Industrie sowie für die internationale Luft- und Seefahrt bietet sich Wasserstoff direkt oder in Form von synthetischen Treibstoffen als Energieträger der Zukunft an.
Oftmals wird jedoch vergessen, dass Wasserstoff ein Sekundärenergieträger ist und zuerst treibhausneutral hergestellt werden muss, das heißt durch Elektrolyse von Wasser mit Hilfe treibhausgasneutral hergestelltem Strom aus Windkraft und Solarstrahlung. Allein für die Elektrolyse von Wasserstoff zur Nutzung in der Chemischen Industrie werden voraussichtlich etwa 600 TWh pro Jahr benötigt, soviel wie gegenwärtig pro Jahr in Deutschland insgesamt an Strom verbraucht werden. Für die treibhausgasneutrale Stahlproduktion in Deutschland kommen nochmal etwa 250 TWh Strom hinzu. Gegenwärtig wird in Deutschland nur etwa die Hälfte des Stroms regenerativ erzeugt, und die Elektromobilität und die elektrischen Wärmepumpen werden trotz Effizienzsteigerungen die Stromnachfrage weiter steigern.
Wasserstoff und die damit verbundenen anwendungsspezifischen Technologiebereiche wie z.B. Elektrolyse-, Brennstoffzellen-, PtX-Anlagen, stationäre Verbrennungsmotoren und Wasserstoffspeichertechnologien bergen neben den ökologischen Vorteilen erhebliches ökonomisches Potenzial.
Mit einem Wandel der Energiekette ist ein disruptiver Wandel der Wertschöpfungsketten verbunden. So wird die Bandbreite der in Deutschland agierenden Unternehmen sich diesem Wandel stellen und die Produkte, Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle auf diese neuen Technologien ausrichten müssen. Um dem rechtzeitig zu begegnen, sind klare Signale aus der Politik für die deutsche Industrie (Zulieferer wie OEMs) notwendig.
Folgende Fragen werden hierzu im Laufe der Veranstaltung erörtert und entsprechende Handlungsempfehlungen diskutiert:
Dr. Jochen Theloke, VDI e.V., theloke@vdi.de, 0211-6214-369