Auf den Gebäudebereich entfallen knapp 35 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland und damit auch gut ein Drittel aller anfallenden bundesweiten CO₂–Emissionen. Anders als im Stromsektor ist der Beitrag der erneuerbaren Energien für die Wärmebereitstellung in den vergangenen Jahren nur wenig gewachsen. Die Wärmewende ist somit ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Gebäude können hierbei jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr ist das Quartier oder der Stadtteil häufig der angemessene Maßstab. Die Session stellt Beiträge aus Forschung und Anwendung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung vor und spannt dabei einen Bogen von der Planung auf der Stadtebene zur Umsetzung im Quartier.
Ausgangssituation:
Wärme und Kälte weisen mit ca. 54 % den größten Teil am Endenergiebedarf auf. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung ist mit 15% bislang sehr gering und im Jahr 2019 nur knapp über dem Stand von 2012. Um das Ziel der Bundesregierung, Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen, bedarf es deutlich stärkerer Anstrengungen im Wärmesektor als bisher.
Die Wärmewende vollzieht sich u.a. deshalb deutlich langsamer als die Stromwende , weil der Wärmesektor stark dezentral strukturiert ist und keine zentrale Infrastruktur besitzt, weil er eine starke Heterogenität von Akteuren und Technologien aufweist und weil er angesichts der wichtigen Rolle der Sektorkopplung (Elektrifizierung der Wärmeversorgung, Nutzung grüner Gase) nicht isoliert betrachtet werden kann.
Der VDI hat in seinem Statusreport wichtige Kernaussagen zum Klimaschutz im Wärmemarkt zusammengestellt und damit die Herausforderungen und zu berücksichtigenden Faktoren aufgelistet. Daraus werden Handlungsempfehlungen für eine deutliche Verstärkung der Maßnahmen zur Wärmewende in allen relevanten Aspekten abgeleitet, die die Diversität des Wärmemarktes berücksichtigen. Notwendig ist aus Sicht des VDI die Erhöhung der Effizienz in Erzeugung und Verbrauch von Wärme, die Weiterentwicklung von Planungswerkzeugen und kommunalen Wärmeplänen, das Managen der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt, insbesondere der Biomasse, und die Stärkung der Sektorenkopplung und des intelligenten Betriebs der Wärmeanlagen.
Folgende Fragen werden im Laufe der Veranstaltung erörtert und entsprechende Handlungsempfehlungen diskutiert:
Der Handlungsdruck ist gewaltig: Spätestens 2050 Klimaneutralität bedeutet für die verbleibenden knapp 30 Jahre im Kern nichts weniger als ein tiefgreifender Infrastruktur- und Technologiewandel im Gebäudebestand. Und das bei vielerorts angespannten Mietmärkten.
Auf dieser Veranstaltung wollen wir Vorschläge diskutieren, wie ein Interessensausgleich über alle betroffenen Gruppen hinweg aussehen kann, wie das Mieter-Vermieter-Dilemma aufgelöst und Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden kann. Denn je länger wir damit warten, umso höher das Risiko sozialer Verwerfungen und Kosten.
Der Green Deal der EU setzt ambitionierte Klimaziele. Bis zum Jahr 2030 solle der CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um mindestens 55 % reduziert werden. Bisher galt ein Reduktionsziel von 40%. Mit welchen Strategien die Klimaziele im Wärmemarkt zu erreichen sind und welche Rolle dabei die Sektorkopplung im Gebäude spielt, ist Gegenstand des BDH-Symposiums.
Klimastudien und Politik sind sich einig: ohne einen massiven Ausbau von Wärmepumpen wird die Wärmewende kaum gelingen. Doch die Technologie bringt nicht nur Umwälzungen, sondern für Wohnungswirtschaft, Stadtwerken und Contractoren auch die Chance, Klimaschutz und Wirtschaft erfolgreich miteinander zu verbinden. Die Veranstaltung zeigt anhand von neuen Studien auf, unter welchen Bedingungen (Energiepreise, Förderung), sich der Wechsel zur Wärmepumpe lohnt und wie daraus neue Geschäftsmodelle entstehen.
Die Wärmeversorgung ist bekanntlich ein zentraler Baustein auf dem Weg zum klimaneutralen Berlin.
In der Veranstaltung des Berliner Impulse-Programms werden aktuelle und neue Ansätze und Instrumente für die Berliner Wärmewende vorgestellt. Die Diskussion geht auf die Umsetzung der Wärmestrategie ein.
Weltweit leben immer mehr Menschen in urbanen Ballungsräumen, welche 75 Prozent der globalen CO₂-Emmissionen verursachen. Städten kommt deshalb eine zentrale Bedeutung bei der Bekämpfung des Klimawandels zu. Berlin sieht sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet und so setzt das Berliner Energiewendegesetz aus dem Jahr 2016 das Ziel von 65 Prozent CO₂-Reduzierung bis 2030. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen in der kommenden Legislaturperiode des Berliner Abgeordnetenhauses die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden. In einem urbanen Raum wie Berlin ist dabei die Bedeutung von Infrastrukturen besonders groß.
Sei es bei den Energie-Infrastrukturen, in der Wohnungswirtschaft, bei Verkehrs- oder digitalen Infrastrukturen – die Hauptstadt erwarten gewichtige Transformationen in den nächsten Jahren. Wie diese gelingen können und wie dabei der notwendige Dreiklang aus Klimaschutz, gesellschaftlicher Akzeptanz und wirtschaftlicher Prosperität berücksichtigt wird, darüber wird im Berliner Wahljahr beim Forum Urbane Infrastrukturen diskutiert.