Die ENERGIETAGE 2023 sind vorüber. Downloads (z.B. Präsentationen von Vorträgen) finden Sie sukzessive in Ihrem Community-Login.
Serielles Sanieren hat durch erfolgreiche Projekte in den letzten beiden Jahren Fahrt aufgenommen. Ob in Mönchengladbach, in Hameln oder in Bochum - zunehmend zeigt die serielle Sanierung einen marktfähigen Ansatz für die Wohnungswirtschaft auf. Serielle Sanierungslösungen kombinieren digitale Planung mit industrieller Vorfertigung und standardisierten Prozessen, so dass die Verwendung vorgefertigter Fassaden- bzw. Dachelemente den handwerklichen Aufwand vor Ort und die Kosten deutlich reduzieren lassen. Zudem wird auch bundesseitig auf serielle Sanierung gesetzt, um das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2045 zu erreichen. So wurde ein Bonus für serielle Sanierung in Höhe von 15 Prozentpunkten eingeführt.
Dieses Online-Seminar beschreibt die Lage in Deutschland, stellt neueste serielle Sanierungsprojekte aus erster Hand vor und beantwortet Fragen rund um die praktische Umsetzung von seriellen Sanierungen.
Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. durchgeführt und wird durch das Impulsprogramm der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.
Die Erreichung der vereinbarten Klimaziele hängt von der Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich ab. Immer öfter werden das Wärmepumpen sein. Wärmepumpen laufen umso effizienter, je geringere Temperaturen sie zur Verfügung stellen müssen. Warmwasser in zentralen Anlagen muss mit 60 °C zirkulieren damit keine Legionellenaufkeimung stattfindet. Das beißt sich mit der Effizienz der Wärmepumpe.
Schon länger sammelt die Wohnungswirtschaft Erfahrungen mit anderen Lösungen, von Durchlauferhitzern ober Wohnungsstationen bis hin zur Ultrafiltration. Was bewährt sich? Folgen Sie den Erfahrungsberichten und diskutieren Sie mit uns.
Im Berliner Gebäudebestand sind noch rund 250.000 Gasetagenheizungen verbaut. Der Austausch dieses Heizungstyps gegen Heizungsversorgungen auf Basis erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Berliner Klimaziele.
Das BAUinfo Berlin wird in zwei Kurzvorträgen die spezifischen Möglichkeiten des Austausches von Gasetagenheizungen gegen Wärmepumpen sowie gelungene „Best Practice Beispiele“ vorstellen. Ein besonderer Fokus wird auf dem Zusammenspiel von Heizungsaustausch und Effizienzsteigerungen der Gebäudehülle liegen.
Im Anschluss wird die Thematik mit folgenden Gästen diskutiert:
• Pia Grund-Ludwig (Gebäude-Energieberater)
• Christoph Schalk (Berliner Energieagentur GmbH)
• Steffen Bauknecht (MItsubischi Electric)
• Norbert Skrobek (Schornsteinfeger-Innung Berlin)
Die Veranstaltung richtet sich an Eigentümer:innen, Fachpublikum sowie interessierte Bürger:innen.
Am Lagarde Campus in Bamberg wird auf dem ehemaligen Kasernengelände der US-Streitkräfte aktuell eines der größten Quartiere Deutschlands saniert und neu entwickelt. Einen wesentlichen Beitrag zur Wärmeversorgung vor Ort soll ein kaltes Nahwärmenetz leisten, welches schon bald durch Erdwärme und Abwärme gespeist wird. Ein Konzept, welches insbesondere für Neubauquartiere eine effiziente und flexible Lösung darstellen kann.
Im Workshop wird erläutert, wie Erdwärmesonden, -kollektoren und Abwasserwärmetauschern kombiniert werden können und welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind. Analysiert werden diese Fragestellungen aktuell u.a. im Verbundvorhaben MultiSource der Technischen Hochschule Nürnberg, Stadtwerke Bamberg, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität Dresden. Dabei kann das Forscherteam auf Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten wie KNW-Opt und +EQ-NetII zurückgreifen, die ebenfalls präsentiert werden.
Energiemanagement ist, wenn Gebäude effizient, intelligent und dabei wirtschaftlich betrieben werden. Was für Nicht-Wohngebäude längst erkannt wurde, kommt nach und nach auch in Wohngebäuden an. Energiemanagementsysteme (HEMS) steuern volatil verfügbare Erneuerbare Energien, glätten Lastspitzen im vorgelagerten Stromnetz oder steuern die bedarfsgerechte Aufladung von Elektrofahrzeugen. HEMS fahren dabei nicht nur die Gebäudetechnik und bereiten energiebezogene Daten auf, sondern sie übernehmen auch die Integration komplexer Prosumer-Lösungen, das wirtschaftliche Lastmanagement im Gebäude und die präzise Bedarfsplanung für die Anwohner. Chancen, Hürden und KI – beim HEA-Fachforum stellen fünf Experten anhand konkreter Projekte vor, wo Hauseigentümer und Wohnungswirtschaft bei Energiecontrolling und Energiemanagement heute stehen und was künftig möglich ist.
Diskutieren Sie mit unseren Experten!
Wie können wir den deutschen Wohngebäudebestand wirtschaftlich und sozialverträglich dekarbonisieren – in Zeiten hoher Energiekosten? Wie können Wohnungsunternehmen Bewohner:innen einbeziehen, um die Einspareffekte aus baulichen und technischen Sanierungen zu sichern und, darüber hinaus, den Betrieb bestehender Zentralheizungssysteme energieeffizienter zu machen?
Die Digitalisierung der Gebäudeinfrastruktur verspricht viel – wie sich das in der Wohnraumerwärmung in untersuchten Pilotliegenschaften ausgewirkt hat, berichten und erörtern wir mit unseren Gästen entlang der folgenden Fragestellungen:
Diskutieren Sie mit uns und unseren Gästen, wie wir den Gebäudebestand in Deutschland noch erfolgreich auf die Klimaroute bis 2030 und 2045 bringen können.
Über Jahrzehnte wurde ein Monitoring für Gebäude fast ausschließlich in wissenschaftlichen Projekten umgesetzt. Und obwohl es in zahlreichen Studien als essentiell zur Erreichung der energetischen und funktionalen Ziele des Gebäudebetriebes bewertet wurde, fand bisher noch keine Übertragung in die breite Praxis statt. In den letzten Jahren wurden nun das Technische Monitoring und weitere Qualitätsmanagement-Services in die deutsche Baubranche eingeführt und wird zunehmend in Projekten angewendet.
Das Forschungsprojekt „TMon - Wissenschaftliche Evaluation von Leistungen zum Technischen Monitoring und Inbetriebnahmemanagement“ fragt hierzu:
Im Workshop soll ein reger Austausch zum Thema „Qualitätsmanagement-Services“ erfolgen.
Die Veranstaltung wendet sich an alle Unternehmen und Unternehmer, die marktreife Lösungen zur Gestaltung der BEK-Ziele einbringen. Weiterhin werden Start-Up´s adressiert, die an solchen Lösungen arbeiten und Partner zur Vollendung in den Bereichen Technologie und Finanzierung suchen.
Vorgestellt werden BEK-entscheidende, noch unausgeschöpfte Potenziale zur Erreichung von Nullemissions-Zielen in Quartieren und Gebäuden. Neben bereits erreichten Einspar-Quotienten aus der Anlageneffizienz werden erfolgreiche neue Potenziale aus der Nutzung oberflächennaher bis tiefer Geothermie, Kalter Nahwärme, Abwärme, Mikroturbinentechnologie, Solarthermie, Infrarot-Technik etc. vorgestellt. Der Fokus liegt auf den Anwendungs-Themen: Optionen zur Verbesserung von Gebäude- und Quartierbilanzen und die Vorstellung konkreter Projektergebnisse und innovativer Wärmenetzplanungen bilden die Basis zur Unterstützung der THG-Roadmaps für Immobilien und ganzer Quartiere.
Wichtig sind die Preisaussagen zu allen vorgestellten Lösungen, der Vergleich mit etablierten Verfahren, die positiven Eingangsdaten für die Einbettung in die individuellen ESG-Reportings. Neben der Betrachtung von Einzelgebäuden und Quartieren werden die Aussichten zur Optimierung von Fern- und Nahnetzen mit Praxisdaten belegt und die unterschiedlichen Blickwinkel sowie Interessen der Stakeholder versus den Anbietern disruptiver Lösungen skizziert.
Quelle: green with IT e.V.
Um in den verbleibenden 22 Jahren den Gebäudebestand komplett klimaneutral umzugestalten, müssen wir in einer enormen Geschwindigkeit und mit immensen Investitionen die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung erreichen, was bislang höchstens pilothaft auf den Weg gebracht wird. Entscheidend dafür sind integrierte und sektorenübergreifende Versorgungslösungen. Im Zusammenwirken von netzgebundener und gebäudeindividueller Versorgung müssen in Ergänzung zur Fernwärme vor allem auch gebäudeübergreifende, dezentrale Quartiersversorgungen ausgebaut werden. Dabei ist ein für räumlich unterschiedliche Siedlungs- und Gebäudestrukturen stabiler Mix aus Technologien und erneuerbaren Energieträgern zu schaffen, einschließlich Potenziale für erneuerbaren Energien und speicherbarer Energien wie grüne Gase. Diese Thematik sowie mögliche Lösungsansätze wollen wir mit Fachexpert:innen aus Wohnungs- und Energiewirtschaft und Stadtentwicklung erörtern und dazu mit Vertreter:innen des BMWK und mit Bundestagsabgeordneten die politischen Weichenstellungen für einen zielgerichteten und wirkungsvollen Rahmen ermitteln, der momentan mit der GEG-Novelle und der kommunalen Wärmeplanung avisiert wird.
Architects for Future Deutschland e.V. hat im Sommer 2021 mit breiter unterstützung Vorschläge für eine UMBauordnung für Deutschland vorgelegt. In der Politik hat dieser Vorschlag bereits Eingang gefunden, beispielsweise mit einer Vereinbarung zum Thema im niedersächsischen Koalitionsvertrag im Herbst 2022. Doch wie sieht es mit der Umsetzung praktisch aus? Können wir die Forderungen nach Wohnraumschaffung im Bestand durch geschickten Umbau erfüllen? Sind wir in der Lage die bürokratischen Hürden für das Bauen im Bestand jetzt schnell zu vereinfachen?
Architects for Future laden zum Austausch und zur Diskussion über den Stand der Dinge ein. Was enthält der Vorschlag zur Umbauordnung? Was bringt sie bzw. soll der Vorschlag vereinfachen und wie kann sie deutschlandweit zur Anwendung kommen? Warum ist eine Umbauordnung wichtig zur Erreichung der Klimaschutzziele?
Seit Jahren heißt es: wir müssen die Sanierungsrate vor allem im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser steigern und mit erneuerbaren Energien versorgen, sonst erreichen wir die Klimaziele nicht. Auf den verschiedensten Ebenen und mit den unterschiedlichsten Akteuren gibt es ebenso lang Anstrengungen, mehr Dynamik in die Sanierung des Gebäudebestandes zu bekommen. Doch so richtig will die sich nicht einstellen…
In der politischen Diskussion, getrieben durch steigende Kosten und sozial-ökologische Kompromisse, fokussiert man sich auf die Mehrfamilienhäuser, ohne sich klar zu werden, dass der eigentliche Schlüsselfaktor die Eigenheime sind.
Dabei sind die technischen Lösungen und Vorgehensweisen bekannt: Gebäude dämmen, neue Fenster, Energiebedarf runter und passende Technik auf Basis EE ins Haus…Die Fachmenschen dafür sind auch da. Wie man die Eigentümer*innen erreicht und mobilisiert, bleibt dagegen unklar.
Die Bedingungen sind aktuell nicht schlecht bestellt: Förderprogramme sind vorhanden, Beratungen und Informationen in unterschiedlicher Tiefe im Angebot…Welche Hebel stehen uns noch zur Verfügung, die wir aber nicht wirklich nutzen?
Wie lösen wir das kommunikative Dilemma: auf der einen Seite die Selbsteinschätzung der Eigentümer:innen – mein Haus ist doch gut – und auf der anderen Seite die Notwendigkeiten eines engagierten Klimaschutzes? Hier setzen wir mit unserer Veranstaltung an!
Nach rund zwei Jahren Pilotphase auf europäischer Ebene könnte das Thema Serielles Sanieren an Fahrt aufnehmen. Und wenn wir die Klimaziele zu bezahlbaren Konditionen erreichen wollen, dann ist serielles Sanieren ohne Scheuklappen einer der Wege, wie dies gelingen kann. Im Lichte des zunehmenden Fachkräftemangels wird diese Art zu sanieren sogar unbedingt notwendig. Dazu muss die Politik natürlich verstehen, was die Vorteile des seriellen Sanierens sind. Da diese aber sehr offensichtlich sind, ist es viel wichtiger die Unterschiede zur klassischen Sanierung zu besprechen, und was bei den derzeitigen Projekten des seriellen Sanierens eine unnötige Hürde ist und somit nicht funktioniert. Wir brauchen auch Masse statt nur (Effizienz)Klasse. Serielles Sanieren funktioniert vor allem dann, wenn eine gute Lösung auf möglichst viele Objekte angewendet werden kann. Dabei darf nicht nur die Effizienzklasse eines Gebäudes im Vordergrund stehen, sondern die Tatsache, dass ein Produkt auf möglichst viele Gebäude und Objekte Anwendung findet und wir so den Klimaschutzzielen bezahlbar einen Schritt näherkommen. Serielles Sanieren bedeutet nicht nur eine Veränderung auf der Baustelle, sondern auch eine Anpassung bei Planung, Genehmigung, Zulassung, Finanzierung, Förderung, etc. bis hin zur vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Das enorme Potenzial von Mieter*innenstrom ist bisweilen größtenteils ungenutzt, obwohl über 50% des deutschen Häuserbestandes Mehrfamilienhäuser umfassen und es seit 2017 das Mieter*innen-Strom-Gesetz gibt. In unserem EU-finanzierten Bürger*innenwissenschaftsprojekt “Step Change” hat WECF sich zum Ziel gesetzt, die Barrieren und Treiber von Mieter*innenstrom zu erforschen. Bürger*innenwissenschaftler*innen arbeiten gemeinsam mit Expert*innen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien an der Gewährleistung einer dezentralen und kostengünstigen Energieversorgung in Städten sowie wahrer gesellschaftlicher Teilhabe an der Energiewende. In unserer Veranstaltung diskutieren wir den Ansatz von Citizen Science als Zukunftskonzept in Bezug auf das Erreichen ungenutzter Potenziale in der Energiewende, stellen Ihnen die Ergebnisse unseres Projektes Step Change vor und reflektieren ihre praktische Relevanz.
Im Rahmen der Berliner Energietage veranstaltet das Gebäudeforum klimaneutral eine Session zum Thema „Gebäude als Kohlenstoffspeicher – Aktiver Klimaschutz durch sektorübergreifende Kooperation“.
Sowohl der immense Ressourcenverbrauch als auch die weiterhin hohen CO2-Emissionen im Bausektor machen es notwendig, herkömmliche Bauweisen und den Einsatz emissionsintensiver und nicht kreislauffähiger Baustoffe in Frage zu stellen. Die Baubranche steht vor einer großen Herausforderung und die Erreichung der Klimaziele – hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 – erfordert eine tiefgreifende Transformation des gesamten Bau- und Gebäudesektors.
Doch wie kann eine solche Transformation gestaltet werden?
Mit dem Blick auf klimaneutrales Bauen und Nachhaltigkeit rückt der Einsatz nachwachsender und biobasierter Materialien (NaWaRo) verstärkt in den Fokus, denn sie tragen dazu bei, das Potenzial des Gebäudebestands als Kohlenstoffsenke dauerhaft zu heben. Das Bauen mit NaWaRos hat eine lange Geschichte und Tradition und schlägt eine Brücke zwischen den zwei Sektoren Landwirtschaft und Bauwirtschaft und das Bauen mit Naturbaustoffen kann die Basis einer neuen und nachhaltigen Bioökonomie sein.
Interdisziplinäres Denken, innovative Konzepte und eine enge, sektorübergreifende Zusammenarbeit sind die Faktoren, welche die Bau-, die Agrar- sowie die Klima- und Energiewende vorantreiben – gemeinsam und mit gebündelten Kräften.
Welchen Beitrag können Denkmale in der Klima- und Energiewende leisten? Wie kann eine Balance zwischen als Beitrag zur Klimaneutralität notwendigen Maßnahmen und der Bewahrung kultureller und ästhetischer Werte gefunden werden? Wie kann die Integration regenerativer Energieerzeuger in unsere historischen Stadtbilder gelingen? Und was sind Transferleistungen aus der Denkmalpflege für eine klimagerechte Bauerhaltung? Renommierte Expertinnen und Experten aus Praxis, Forschung, Verwaltung und Politik diskutieren, wie die Transformation in unseren historischen Städte hin zur urbanen Resilienz gelingen kann, welche Energie hierfür bereits in Denkmalen steckt und wie Denkmale und regenerative Energien am besten zusammenkommen.
Kooperationspartner bei der Ausrichtung des Podiums sind die Technische Universität Braunschweig sowie die Bundesstiftung Baukultur.
Der Gebäudesektor ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz. Die klimaneutrale Transformation der Wärmeversorgung unter Einbeziehung von Nachhaltigkeit, Erneuerbaren Energien und Effizienz beinhalten immense Herausforderungen bis 2045. Gleichzeitig muss die Umsetzung so ausgestaltet werden, dass niemand überfordert wird. Wie das gelingen kann und was die aktuellen Entwicklungen speziell im Zusammenwirken für Mieter und Immobilienbesitzer bedeuten, dazu sprechen und diskutieren der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Patrick Graichen, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Frau Ingeborg Esser und die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Dr. Melanie Weber-Moritz.
Zahlreiche Untersuchungen aus der Praxis belegen, dass in vielen Gebäuden beträchtliche Unterschiede zwischen dem in der Planung prognostizierten Energiebedarf und dem tatsächlich gemessenen Verbrauch auftreten. Ziel des Forschungsprojektes DataFEE (Data mining, machine learning, feedback, and feedforward - Energieeffizienz durch nutzungszentrierte Gebäudesysteme) ist es deshalb, diesen sogenannten Performance Gap mit verschiedenen gekoppelten Ansätzen (intelligente Sensorik, Data Mining, Machine Learning oder Predictive Analytics) zu verringern und so eine hohe Energieeffizienz sicherzustellen. Erreicht werden soll dies durch systematisches Erschließen und Optimierung der Datennutzungsprozesskette bis hin zum Nutzer mit Hilfe erweiterter Sensorik und datengestützter Modellierungsmethoden. Damit wird nicht nur der Betrieb von gebäudetechnischen Anlagen besser erfasst und an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst, sondern auch der Nutzer mit spezifisch aufbereiteten Informationen zur Komfortverbesserung in die Raumklimaregelung mit eingebunden.
Hierzu werden die Nutzung von technischer Gebäudeausrüstung zur Raumklimatisierung sowie komfortbedingte Interaktionen der Nutzer genauer erfasst, aufbereitet und in Form von Modellen zur Betriebsführung zur Verfügung gestellt. Mit intelligenter Sensorik, Data Mining, Machine Learning oder Predictive Analytics werden effizientere Analyse- und Modellierungsmethoden erschlossen, um die Gebäudeperformance zu verbessern und bessere Einschätzungen des Nutzerverhaltens zu erlangen. Am Beispiel der Lüftungsregelung wird in dem Projekt mit Deep Learning Modellen versucht, durch eine möglichst präzise Prognose von Nutzerinteraktionen die Regelung frühzeitig anzupassen und dadurch Energieeinsparungen zu erzielen bei gleichzeitiger Sicherung des Nutzerkomforts. Nach Validierung werden die erstellten Modelle als Model Predictive Control (MPC) in die Gebäudeautomation integriert. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten ist der Einsatz von Machine Learning (ML) zur Fehlererkennung in der Gebäudeautomation.
Eine zentrale Rolle spielt auch der Digitale Zwilling als cyber-physisches Abbild realer Gebäude und Anlagen. Es wird ein Konzept für den Datenaustausch zwischen den Partnern trotz der unterschiedlichen Datenbanksysteme entwickelt. Dafür werden zu Messdaten gehörige Metadaten in Form einer Ontologie unabhängig von den Daten gespeichert; vorhandenen Ontologien für die Automation der Raumklimatechnik werden dazu erweitert. Ziel ist hierbei, die Daten möglichst passend für ML-Anwendungen bereitzustellen, so dass darauf aufbauend sowohl ein in echtzeit-selbstlernender ML-Algorithmus als auch ein offline trainierter Algorithmus erstellt werden kann. Dazu gehört auch ein Cloud-basierter Ansatz zum Sammeln und Bearbeiten von Sensordaten (Datenbereinigung, Anomalie-Erkennung, Rekonstruktion) und zur anschließenden Entwicklung, Optimierung und Validierung von Deep-Learning-Modellen.
Für Gebäudenutzer und Betreiber wird eine Anwendung (DataApp) zur Informationsaufbereitung und
-vermittlung entwickelt; sie umfasst auf Nutzerebene die Darstellung wesentlicher Raumklima- und anderer Umgebungsparameter zusammen mit Entscheidungshilfen zur Optimierung des nutzergruppenspezifischen oder individuellen Komforts durch Interaktion mit der Gebäudeausstattung und auf Betreiberebene Darstellungen zur Entwicklung des Energiebedarfs in den verschiedenen Sektoren sowie daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen.
Der Optimierung der Energieversorgung von Gebäuden kommt bei der sozialverträglichen Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich überragende Bedeutung zu. Die Veranstaltung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen thematisiert mit der „kommunalen Wärmeplanung“ und dem „Mieterstrom“ Themenfelder, die in der öffentlichen Diskussion stehen und bezieht hier die besondere Rolle öffentlicher Liegenschaften ein.
Wärmepumpen spielen zunehmend auch bei den Modernisierungskonzepten der Wohnungswirtschaft eine zentrale Rolle. Die Wirtschaftlichkeit gegenüber fossilen Energieträgern hat sich zuletzt entscheidend gewandelt. Hilfreich für die nächsten Schritte sind die vielen praktischen Erfahrungen – positive und negative – aus Projekten der letzten Jahre.
Die Veranstaltung zeigt die wirtschaftlichen und technischen Randbedingungen auf, unter welchen Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern aktuell realisiert werden. Neben den praktischen Herausforderungen beim Wärmepumpen-Hochlauf sind auch die politischen Rahmenbedingungen einschließlich der bevorstehenden Novelle des Gebäudeenergiegesetzes zu diskutieren.