Di, 03.05.2022
09:00 - 11:00
Digitales Event
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Dieses Event ist kostenfrei
Das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 stellt die Fernwärmesysteme vor große Herausforderungen, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft werden. Eine langfristig klimaneutrale, von fossilem Gas unabhängige Wärmeversorgung setzt voraus, dass die lokal verfügbaren erneuerbaren Potenziale ausgeschöpft und in die bestehenden Wärmenetze eingebunden werden. Doch derzeit verzögern vor allem ökonomische und planerische Hemmnisse diese Transformation. Noch ist die Nutzung fossiler Energieträger oftmals wirtschaftlich attraktiver, weil diese gefördert wird und die CO₂-Bepreisung noch keine umfassende Wirkung zeigt. Auch die Erschließung von lokal verfügbaren erneuerbaren Energiequellen und Abwärmepotenzialen gestaltet sich teilweise schwierig: Neben der Herausforderung, Bestandsnetze in multivalente und dezentral gespeiste Wärmenetze zu überführen, treten noch weitere Herausforderungen zutage, wie beispielsweise die Identifikation geeigneter Flächen für Erneuerbare, die z. T. notwendige Absenkung der Netztemperaturen oder die Verhandlungsbereitschaft beteiligter Stakeholder mit verschiedenen Interessenslagen.
Vor diesem Hintergrund schlagen das ifeu, das Hamburg Institut und die GEF Ingenieur AG ein Erneuerbare-Fernwärme-Gesetz vor, dass sowohl die technischen, sozio-ökonomischen, planerischen, ökologischen und institutionellen Rahmenbedingungen berücksichtigt und die Dekarbonisierung der Wärmenetze ermöglichen soll. Der Vorschlag zum Erneuerbaren-Wärme-Gesetz wurde im Rahmen eines Projekts im Auftrag des Umweltbundesamtes entwickelt. In kurzen Einblicken in die Praxis werden die Herausforderungen und technischen Möglichkeiten zur Dekarbonisierung von Fernwärmenetzen beleuchtet und Eckpunkte für einen Gesetzesvorschlag präsentiert. Anschließend haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und werden eingeladen, unseren Vorschlag gemeinsam mit Vertretern aus Praxis, Wissenschaft und Politik diskutieren.