Bild: Benjamin Pritzkuleit
Bild: Benjamin Pritzkuleit
Dr. Kerstin Busch – Geschäftsführerin, Berliner Stadtwerke
Vereinfachung und Standardisierung Bau von EE Anlagen (u.a. Genehmigungen): Trotz „Wumms“, „Turbo“ und aller Gesetzespakete: Wir sind noch zu langsam beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Allzu oft hindern uns überlange Genehmigungsverfahren, übereinander gestapelte Bürokratie und fehlende Standardisierung. Die Energiewende braucht mehr Fließband und weniger Manufaktur. Das schont Ressourcen, den Verwaltungsaufwand und macht uns alle schneller
Bild: bne
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Robert Busch – Geschäftsführer, Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne)
Entfesselung der Erneuerbaren Energien: Wir brauchen sehr schnell sehr viel zusätzliche Energie aus Erneuerbaren Energien für die Bekämpfung der Energiekrise und den Klimaschutz: Wir brauchen daher weitere Entbürokratisierung und Beschleunigungspakete.
Bild: Gert Baumbach
Bild: Gert Baumbach
Dr. Thomas Engelke – Teamleiter Bauen und Energie, Verbaucherzentrale Bundesverband vzbv
Beginn der Umsetzung der Wärmewende: Durch eine beschleunigte energetische Gebäudesanierung und den Austausch von Öl- und Gasheizungen gegen Heizungen mit erneuerbaren Energien kann der Verbrauch von fossilen Energien drastisch reduziert und der Geldbeutel der Verbraucher langfristig geschont werden.
Bild: Thomas Ecke/GASAG
Bild: Thomas Ecke/GASAG
Georg Friedrichs – Vorstandsvorsitzender, GASAG
Echten Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft: Grüner Wasserstoff muss als das behandelt werden, was er in einem klimaneutralen Energiesystem sein muss: Die erforderliche zweite Systemsäule, die uns ein Energiesystem ermöglicht, dass ausschließlich auf regenerativer Erzeugung beruht. Hier wird es Speicherkapazität und neue Importwege benötigen – all das leistet grüner Wasserstoff. Und gebaut werden muss diese Infrastruktur sofort – ohne sie wird es den Ausstieg aus den fossilen nicht geben.
Bild: Laurence Chaperon
Bild: Laurence Chaperon
Andrea Gebhard – Präsidentin, Bundesarchitektenkammer
Lebenszyklusperspektive stärker verankern! Erst durch eine Lebenszyklus-bezogene Betrachtung lassen sich neben den betriebsbedingten auch die bauwerksbedingten Emissionen sowie der ökologische Fußabdruck von Gebäuden verringern. Das Thema Lebenszyklusperspektive rückt erfreulicherweise zunehmend in den politischen Fokus. Im Bereich der Neubauförderung wurde mit der verpflichtenden Ökobilanzierung ein erster wichtiger Schritt vollzogen. Nun muss das Thema auch mit Blick auf das Ordnungsrecht angepackt werden.
Bild: GdW / Urban Ruths
Bild: GdW / Urban Ruths
Axel Gedaschko – Präsident, GdW
Versorgungssicherheit und Preisstabilität: Energie ist und darf kein Luxus sein. Die Gesamtsituation in Deutschland und Europa sowie der Krieg zwischen Russland und der Ukraine stellt ihre Verfügbarkeit derzeit massiv in Frage. Durch die Nutzung sämtlicher Energiequellen und durch tatsächliche Effizienz muss stabile und bezahlbare Energie gesichert werden. Dies ist der Rahmen in dem sich Energieversorgung, Versorgungssicherheit und Preisstabilität bewegen.
Bild: NRW SPD
Bild: NRW SPD
Michael Groschek – Präsident, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung
Weichenstellungen für eine Wärmewende für die Klimaneutralität 2045: Es muss regulatorisch und förderpolitisch ein konsistenter Rahmen geschaffen werden, damit vor Ort differenzierte, technologieoffene und sektorenübergreifende Lösungen zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und Steigerung der Energieeffizienz des Bestandes auf den Weg gebracht werden.
Bild: HIF EMEA GmbH
Bild: HIF EMEA GmbH
Thorsten Herdan – CEO, HIF EMEA
Abbau bürokratischer Hürden für Markthochlauf Wasserstoff und eFuels: Bürokratische Hürden verhindern, dass Unternehmen wie wir in die Produktion von grünem Wasserstoff und nachhaltigen Kraftstoffen investieren. Das betrifft Projekte in Europa genauso wie in Chile, im Nahen Osten und in Afrika. Wenn der Genehmigungsprozess zum Aufbau einer klimaneutralen Raffinerie 5 Jahre dauert, brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir den Klimawandel nicht schaffen.
Bild: Julia Nimke
Bild: Julia Nimke
Jan Peter Hinrichs – Geschäftsführer, Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG)
Die Verbrauchsreduzierung muss in den Fokus rücken: Durch die Ungleichbehandlung bei der staatlichen Förderung ist der Effizienz eine Nebenrolle zugewiesen worden. Dies muss sich schnell ändern, denn ohne signifikante Verbrauchsreduktion, die nur mit Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden kann, wird es keinen klimaneutralen Gebäudebestand geben.
Bild: ENGIE Deutschland
Bild: ENGIE Deutschland
Dr. Frank Höpner – Leiter Strategie & Energiepolitik, Engie Deutschland
Gasstrategie – von fossil zu nachhaltig: Der Übergang vom wichtigsten Primärenergieträger Erdgas in eine Wasserstoffwelt ist bislang weitgehend undefiniert, das grüne Zwischenprodukt Biomethan hat politisch nur eine geringe Bedeutung. Wie soll der Übergang nachvollziehbar gelingen?
Bild: privat
Bild: privat
Prof. Dr. Eberhard Jochem, Senior Executive IREES Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien
Thema Energieeffizienz in allen Sektoren wirklich ernsthaft vorantreiben: Mit dem neuen hohen Energiepreisniveau sind enorme Energieeffizienz-Potentiale rentabel. Die im Fokus stehenden erneuerbaren Energie führen zu unnötig hohen Energiekosten in allen Sektoren, zu unnötig hohen Anteilen für Energie am Verbraucherkorb privater Haushalte und an den Produktionskosten der Unternehmen.
Bild: BWE
Bild: BWE
Dr. Nadine Kanu, Abteilungsleiterin Marketing & Kommunikation, Enertrag
Ausbau der Erneuerbaren Energien und grüner Wasserstoff: Der Kompass ist gestellt, die Ziele gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, dass auf allen Entscheidungsebenen und in allen relevanten Institutionen (EU; Bund, Land, Kommunen) nach der Maxime "Wie mache ich den Ausbau der EE und des grünen Wasserstoffs möglich?" gefragt und gehandelt wird.
Bild: Enpal
Bild: Enpal
Mario Kohle, Founder & CEO Enpal
Solar-Industrie in Europa wieder aufbauen! Deutschland war einmal Weltmarktführer in der Photovoltaik-Industrie. Dann lief China uns den Rang ab – und dominiert heute unangefochten den Weltmarkt für Solarzellen. Während Deutschland Nordstream II errichtet hat, hat China Solarfabriken gebaut. Europa braucht wieder eine heimische Solarindustrie. Und zwar schon rein aufgrund Risikodiversifizierung, jenseits geopolitischer Überlegungen. Jetzt muss es heißen: Nicht kleckern, sondern klotzen!
Bild: DGNB
Bild: DGNB
Dr. Christine Lemaitre – Geschäftsführender Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB
Monitoring von Energieverbräuchen aller Gebäude in Deutschland verpflichtend machen: Umstellung auf CO2 als Zielgröße in der Regulatorik, Lebenszyklusbetrachtung als Grundlage für politische Entscheidungen und Abriss genehmigungspflichtig machen.
Bild: VKU/Chaperon
Bild: L.Chaperon
Ingbert Liebing – Hauptgeschäftsführer, Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
Wärmepolitische Ziele sind gesetzt – jetzt passende Rahmenbedingungen schaffen: Die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg verdeutlichen, dass die Wärmewende nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für Versorgungssicherheit und Energiesouveränität essenziell ist. Für 2023 stehen daher wichtige Weichenstellungen an, z.B. für den forcierten Aus- und Umbau der Wärmenetze, eine zukunftsfähige Regulierung der Gasnetze und für Sektorkopplung oder den beschleunigten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
Bild: Tristan Vankann/fotoetage
Bild: tristan vankann/fotoetage
Dr. Joachim Lohse – Geschäftsführer, ZIA Zentraler Immbolien Auschuss
Sanierung des Gebäudebestandes endlich beschleunigen: Der Gebäudesektor trägt mehr als 30 % zu den CO2-Emissionen bei. Wichtiger als die stetige Verschärfung der Neubaustandards ist das ungleich schwierigere Anpacken des Gebäudebestandes. Hierfür bedarf es klarer Ziele, realistischer Strategien und der Mobilisierung öffentlichen und privaten Kapitals.
Bild: Marc Beckmann
Bild: Marc Beckmann
Tanja Loitz – Geschäftsführerin, co2online
Spotlight auf „Performance Gap“ – tatsächliche Energieverbräuche fokussieren: Jährlich werden unnötige Tonnen CO2 in die Luft geblasen, weil die Betriebseffizienz von Gebäuden nicht im Fokus steht. Unsere ambitionierten Klimaschutzziele im Gebäudebereich werden wir nur erreichen, wenn tatsächliche Energieeinsparungen politisch mehr gefördert und gefordert werden..
Bild: Thermondo
Bild: Thermondo
Dr. Richard Lucht – Vice President Communication & Brand, Thermondo
Skalierung der Wärmepumpe: Die Wärmepumpe ist der beste Hebel, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen – auch im Bestand. Denn 80% des Energieverbrauchs im Haus entfallen auf die Heizung. In mehr als 6 Mio Ein- und Zweifamilienhäusern macht der Umstieg auf die Wärmepumpe schon heute technisch, wirtschaftlich und ökologisch Sinn.
Bild: FVEE
Bild: FVEE
Dr. Niklas Martin – Geschäftsführer, ForschungsVerbbund Erneuerbare Energien (FVEE)
Hürden für EE-Ausbau, Wärmewende, Verkehrswende beseitigen – Fachkräftemangel, Bürokratie, Planungsrecht, Industrie- und Verkehrspolitik: Klimawandel und geopolitische Probleme verschärfen den Handlungs- und Zeitdruck.
Bild: Agora Energiewende
Bild: Agora Energiewende
Simon Müller – Direktor Deutschland, Agora Energiewende
Tempo beim klimapolitischen Dreisprung: Effizienz + Erneuerbare + Elektrifizierung: Die Klimatransformation muss in allen Sektoren auf Kurs kommen: es braucht strategisch abgestimmte Gesamtkonzepte anstelle fragmentierter Einzelmaßnahmen. Kernstück davon muss ein Booster für Erneuerbare, Effizienz und Elektrifizierung durch Bürokratieabbau, Investitionsförderung und Ordnungspolitik sein.
Bild: DUH, Stefan Wieland
Bild: DUH, Stefan Wieland
Sascha Müller-Kraenner – Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe
Beschleunigungspaket für die Erneuerbaren Energien: Wir benötigen bei den erneuerbaren Energien ein „Deutschland-Tempo“ vergleichbar dem Bau der LNG-Terminals. Dazu gehören eine Auflösung des Genehmigungsstaus durch Stärkung der Verwaltung und Priorisierung von Verfahren, eine Vorrangregelung für Repowering an bestehenden Standorten, erleichterter Netzanschluss, sowie die Abschaffung steuerlicher Hemmnisse und unverhältnismäßiger technischer Vorgaben.
Bild: L.Chaperon
Bild: L.Chaperon
Dr. Simone Peter – Präsidentin, Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE)
2023 zum Jahr der Umsetzung der Energiewende machen: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss auf den Kurs 80 Prozent bis 2030 beim Strom und 50 Prozent in der Wärme gebracht werden – mit mehr Flächen, Genehmigungen und angepasster Förderung. Außerdem steht der Systemwechsel im Marktdesign an: klimaneutrale Energiesysteme, Sektorkopplung, Digitalisierung.
Bild: graphoto
Bild: graphoto
Dr. Martin Sabel – Geschäftsführer, Bundesverband Wärmepumpe (BWP)
Gesetzliche Fixierung des 65EE Gebots im GEG: Wir brauchen noch vor der Sommerpause eine gesetzliche Fixierung des Gebots zur Nutzung von 65 Prozent erneuerbarer Energie in jeder neuen Heizung. Hersteller, Planer, Handwerker und Endkunden brauchen Planungssicherheit.
Bild: VDI
Bild: VDI
Jochen Theloke – Geschäftsführer, VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt
Deutschland und Europa unabhängig von fossilen Energieträgern machen: Dazu muss der Wasserstoffhochlauf forciert werden, die Wärmewende beschleunigt sowie der Ausbau Erneuerbarer Energien massiv vorangetrieben werden, die Sektoren Verkehr und Landwirtschaft die Transformationsgeschwindigkeit um ein Vielfaches steigern. Die Energieintensive Industrie sollte ebenfalls beschleunigt transformiert werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Bild: DMB
Bild: DMB
Dr. Melanie Weber-Moritz – Bundesgeschäftsführerin, Deutscher Mieterbund
Energie- und Heizkosten senken durch bezahlbare Energiepreise und sozialverträgliche Gebäudesanierung: Die Energiepreiskrise hat gezeigt, dass Heizkosten für viele Mieter:innen zur „zweiten Miete“ werden. Besonders in alten und unsanierten Gebäuden sind die Energiekosten enorm gestiegen. Für eine sozialverträgliche Sanierung braucht es Reformen und neue Konzepte wie bspw. die Teilwarmmiete und die Auflösung der Modernisierungsumlage.