Die ENERGIETAGE 2023 sind vorüber. Downloads (z.B. Präsentationen von Vorträgen) finden Sie sukzessive in Ihrem Community-Login.
Die ENERGIETAGE 2023 stehen neben den drastischen Anforderungen an den klimagerechten Umbau unserer Gesellschaft vor allem unter dem Eindruck der Energiekrise, die erhebliche wirtschaftliche und soziale Wirkungen zeitigt.
Politisch und konzeptionell laufen die Verantwortlichkeiten zu einem wesentlichen Teil im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zusammen. Wir freuen uns daher, dass wir den parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel für die Eröffnung und einen kurzen fachlichen Input gewinnen konnten.
Auf dem Weg zur Solarcity hat das Mieterstrommodell für Berlin als "Mieterstadt" eine besondere Bedeutung.
Die Novellierung des EEG 2023 hat zwar den Ausbaudeckel für Dachflächen abgeschafft, dem Thema aber weiterhin nicht zum Durchbruch verhelfen können. Wir beleuchten mit hochkarätigen Vertreter:innen aus Politik und Fachexpert:innen, welche Hebel es gibt, was noch fehlt und welche Alternativen denkbar sind.
Es erwartet Sie ein Impulsvortrag zum Thema, gefolgt von einem Panel mit folgenden zentralen Fragestellungen:
Die Beteiligung von Haushalten mit niedrigeren Einkommen bei der Energiewende zu ermöglichen, braucht eine übertragbare Strategie zur Steigerung von Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen durch den Einsatz von sozial und technisch innovativen Finanzierungsmechanismen, die darauf zugeschnitten sind.
Vor diesem Hintergrund besteht das Gesamtziel des BMWK geförderten Projekts INVEST darin, eine umfassende Strategie zur Einführung sozial und technisch innovativer Finanzierungsmechanismen zu entwickeln, um die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz für Haushalte mit niedrigeren Einkommen zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen wird die Umsetzung ausgewählter Finanzierungsinstrumente anhand von Fallbeispielen in Baden-Württemberg / Berlin/Brandenburg und Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den lokalen Akteuren konzipiert. Es sollen unterschiedliche Finanzierungsmodelle durchgespielt/konfiguriert werden, um verstehen zu können, wie die einkommensschwachen Haushalte eingebunden werden können, so dass weder die Haushalte noch der Staat noch das Gesamtsystem überlastet werden. Mit Expert*innen zum Thema Finanzierung, soziale Wärmewende, Wohnungswirtschaft und weiteren Disziplinen diskutieren wir die Ergebnisse aus diesen Fallstudien.
Die Ergebnisse der Fallstudien sowie die Spiegelung dieser in verschiedenen Gremien sollen bei der Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems und einer Einführungsstrategie für die Übertragbarkeit und Reproduzierbarkeit innovativer Finanzierungsmechanismen innerhalb Deutschlands sowie Abschätzung der Wirkungen der Instrumente hinsichtlich Energieeinsparung und Emissionsminderung in Deutschland helfen.
Bis 2045 soll Deutschland die Treibhausgasneutralität erreicht haben. Die Grundvoraussetzungen sind eine grundsätzliche Akzeptanz in der breiten Masse der deutschen Bevölkerung für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und die Bereitschaft, Änderungen ihren Lebensbereichen vorzunehmen.
Wie dies gelingen kann, welche Rolle dabei Politik spielt und wo bereits Erfolge verzeichnet wurden und was wir daraus lernen können, diskutieren Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.
Seit Jahren heißt es: wir müssen die Sanierungsrate vor allem im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser steigern und mit erneuerbaren Energien versorgen, sonst erreichen wir die Klimaziele nicht. Auf den verschiedensten Ebenen und mit den unterschiedlichsten Akteuren gibt es ebenso lang Anstrengungen, mehr Dynamik in die Sanierung des Gebäudebestandes zu bekommen. Doch so richtig will die sich nicht einstellen…
In der politischen Diskussion, getrieben durch steigende Kosten und sozial-ökologische Kompromisse, fokussiert man sich auf die Mehrfamilienhäuser, ohne sich klar zu werden, dass der eigentliche Schlüsselfaktor die Eigenheime sind.
Dabei sind die technischen Lösungen und Vorgehensweisen bekannt: Gebäude dämmen, neue Fenster, Energiebedarf runter und passende Technik auf Basis EE ins Haus…Die Fachmenschen dafür sind auch da. Wie man die Eigentümer*innen erreicht und mobilisiert, bleibt dagegen unklar.
Die Bedingungen sind aktuell nicht schlecht bestellt: Förderprogramme sind vorhanden, Beratungen und Informationen in unterschiedlicher Tiefe im Angebot…Welche Hebel stehen uns noch zur Verfügung, die wir aber nicht wirklich nutzen?
Wie lösen wir das kommunikative Dilemma: auf der einen Seite die Selbsteinschätzung der Eigentümer:innen – mein Haus ist doch gut – und auf der anderen Seite die Notwendigkeiten eines engagierten Klimaschutzes? Hier setzen wir mit unserer Veranstaltung an!
Nach rund zwei Jahren Pilotphase auf europäischer Ebene könnte das Thema Serielles Sanieren an Fahrt aufnehmen. Und wenn wir die Klimaziele zu bezahlbaren Konditionen erreichen wollen, dann ist serielles Sanieren ohne Scheuklappen einer der Wege, wie dies gelingen kann. Im Lichte des zunehmenden Fachkräftemangels wird diese Art zu sanieren sogar unbedingt notwendig. Dazu muss die Politik natürlich verstehen, was die Vorteile des seriellen Sanierens sind. Da diese aber sehr offensichtlich sind, ist es viel wichtiger die Unterschiede zur klassischen Sanierung zu besprechen, und was bei den derzeitigen Projekten des seriellen Sanierens eine unnötige Hürde ist und somit nicht funktioniert. Wir brauchen auch Masse statt nur (Effizienz)Klasse. Serielles Sanieren funktioniert vor allem dann, wenn eine gute Lösung auf möglichst viele Objekte angewendet werden kann. Dabei darf nicht nur die Effizienzklasse eines Gebäudes im Vordergrund stehen, sondern die Tatsache, dass ein Produkt auf möglichst viele Gebäude und Objekte Anwendung findet und wir so den Klimaschutzzielen bezahlbar einen Schritt näherkommen. Serielles Sanieren bedeutet nicht nur eine Veränderung auf der Baustelle, sondern auch eine Anpassung bei Planung, Genehmigung, Zulassung, Finanzierung, Förderung, etc. bis hin zur vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Ambitionierte Klimaziele und gesetzliche Vorgaben sind das Eine. Leider zeigt sich bei vielen Schulen und anderen öffentlichen Liegenschaften, dass die praktische Umsetzung von Klimaschutzprojekten schon an den ersten Hürden scheitert. Die monatlichen Daten zum realen Energieverbrauch und dem Ertrag von Photovoltaik-Anlagen sind nicht verfügbar - trotz angeschlossenem Smart-Meter. Selbst bei öffentlich geförderten Energiesparprojekten werden mit dem Argument „Datenschutz“ die notwendigen Zahlen nicht oder nur nach extrem aufwändigen Abstimmungen zur Verfügung gestellt.
Wie verträgt sich diese Geheimniskrämerei mit den gesetzlichen Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele und dem Vorbildcharakter der öffentlichen Hand? Wirken hier Informationsfreiheitsgesetze und wie steht es um die Open-Data-Strategie vieler Städte und Gemeinden? Wie können diese und weitere Hindernisse bei Klimaschutzprojekten der öffentlichen Hand erfolgreich überwunden werden? Wo gibt es gute Beispiele unter Einbindung von Stromlieferant, externem Energiespar- oder Bildungspartner, Stadtwerken und den Verwaltungen von Kommunen, Gemeinden oder Bezirken? Diesen Fragen wollen wir beim Fachdialog „Geheime Energiedaten“ gemeinsam mit Ihnen nachgehen. Nach kurzen Impuls-Vorträgen von anerkannten Expert*innen können Sie sich bei der Diskussion mit Ihren Praxis-Erfahrungen und Lösungsansätzen einbringen.
In Deutschland entfällt mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs auf die Wärme- und Kälteerzeugung, wovon bislang nur ein geringer Teil klimaneutral erzeugt wird. Die aktuellen Entwicklungen zeigen die Dringlichkeit des Umstiegs erneut.
Wärmepumpen können Umweltwärme sehr effizient für die Wärmeversorgung nutzbar machen. Das Interesse an Wärmepumpen ist zuletzt stark gestiegen, so dass es bereits jetzt zu langen Lieferzeiten und Engpässen bei den Installationskapazitäten kommen kann.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck hat als Ziel 500.000 neu installierte Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 ausgegeben. Dieses Ziel wird seitdem unter verschiedenen Gesichtspunkten in der gesamten Gesellschaft diskutiert.
Im ersten Block der Veranstaltung hören Sie Vorträge über Forschungsergebnisse im Bereich der Wärmepumpenentwicklung, des Managements komplexer Wärmequellen in Gebäuden und der Transformation von Wärmenetzen. Im zweiten Teil findet eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Wärmepumpenausbau – Wie kann die Forschung die Transformation beschleunigen?“ mit Vertretern aus Politik, Verbänden, Unternehmen und Forschung statt.
Die Begleitforschung BEniVer hat in enger Zusammenarbeit mit den Verbundvorhaben der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ (EiV) die Daten und Ergebnisse der Forschungsprojekte zur Herstellung oder Nutzung innovativer, synthetischer Kraftstoffe in einer Gesamtbetrachtung zusammengeführt. Als Ergebnis der langjährigen und fachübergreifende Begleitforschung entstand mit der BEniVer „Roadmap für synthetische Kraftstoffe“ ein Leitfaden mit Handlungsoptionen für die Erforschung, Entwicklung, Produktion und Markteinführung dieser innovativen Kraftstoffe, deren wichtigsten Erkenntnisse im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt und in einer Diskussionsrunde aufgegriffen werden.
Zum Erreichen einer nachhaltigen Energiewende im Verkehr ist eine intensive Entwicklung aller verfügbaren Technologieoptionen erforderlich. Neben der Elektrifizierung und dem Einsatz von Brennstoffzellen, stellt die Nutzung synthetischer Kraftstoffe eine Möglichkeit dar, um die Defossilisierung, d.h. den Verzicht auf rohölbasierte (fossile) Kraftstoffe in allen Verkehrssektoren voranzutreiben.
Im Rahmen der Forschungsinitiative EiV waren insgesamt 16 Verbundvorhaben in 138 Teilprojekten aus Industrie und Forschung beteiligt. Dazu hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zwischen 2018 und 2023 über 100 Forschungsgruppen mit einem Gesamtvolumen von 86 Mio. Euro gefördert.
Das enorme Potenzial von Mieter*innenstrom ist bisweilen größtenteils ungenutzt, obwohl über 50% des deutschen Häuserbestandes Mehrfamilienhäuser umfassen und es seit 2017 das Mieter*innen-Strom-Gesetz gibt. In unserem EU-finanzierten Bürger*innenwissenschaftsprojekt “Step Change” hat WECF sich zum Ziel gesetzt, die Barrieren und Treiber von Mieter*innenstrom zu erforschen. Bürger*innenwissenschaftler*innen arbeiten gemeinsam mit Expert*innen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien an der Gewährleistung einer dezentralen und kostengünstigen Energieversorgung in Städten sowie wahrer gesellschaftlicher Teilhabe an der Energiewende. In unserer Veranstaltung diskutieren wir den Ansatz von Citizen Science als Zukunftskonzept in Bezug auf das Erreichen ungenutzter Potenziale in der Energiewende, stellen Ihnen die Ergebnisse unseres Projektes Step Change vor und reflektieren ihre praktische Relevanz.
Mit großem Elan hat Berlin im Winter 2022/23 versucht, den Energieverbrauch zu begrenzen und zu reduzieren. Aber: Der nächste Winter kommt bestimmt und es ist davon auszugehen, dass für den Winter 2023/24 erneut massive Energieeinsparungen notwendig sind. Ist Berlin hier auf dem richtigen Weg bzw. wo muss nachjustiert werden, fragt die Veranstaltung des ImpulsK-Programms in einem diskussionsfreudigen Format.
Seit seiner Einführung im Jahr 2005 hat sich der Emissionshandel zum zentralen politischen Instrument für die Dekarbonisierung entwickelt. Nachdem zunächst der Luftverkehr einbezogen wurde, steht nun die Ausweitung auf die Sektoren Seeverkehr, Gebäude und Straßenverkehr sowie auf weitere Treibhausgase bevor. Ab 2025 beginnt die zweite Halbzeit auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Im Workshop wird diskutiert, was der Emissionshandel bisher erreicht hat, welche Auswirkungen die im Rahmen des „Fit-for-55“-Pakets beschlossenen Änderungen haben werden und welche Herausforderungen bis zur Dekarbonisierung der erfassten Sektoren noch zu bewältigen sind.
Wir holen die Spezialisten der innovativen Energiesysteme auf die Bühne und zeigen in kurzen Pitches, wie Kraft-Wärme-Kopplung im Team mit Wärmepumpe, Pufferspeicher und Erneuerbaren Energien für eine resiliente und zukunftsfähige Energieversorgung steht!
Freuen Sie sich auf eine rege Diskussion unter Leitung des B.KWK Vize-Präsidenten Dipl.-Ing. Heinz Ullrich Brosziewski mit Vertreter*innen von INNIO Jenbacher, dem lokalen Energieversorger BTB, den Wärmepumpenspezialisten von AGO Energie + Anlagen GmbH, dem Großpufferspeicherhersteller Hans von Bebber und B.KWK-Präsident Claus-Heinrich Stahl.
Sie können Ihren Teil zu einem fruchtbaren Austausch beitragen und unsere interaktive Veranstaltung auf den Berliner Energietagen besuchen.
Im Rahmen der Berliner Energietage veranstaltet das Gebäudeforum klimaneutral eine Session zum Thema „Gebäude als Kohlenstoffspeicher – Aktiver Klimaschutz durch sektorübergreifende Kooperation“.
Sowohl der immense Ressourcenverbrauch als auch die weiterhin hohen CO2-Emissionen im Bausektor machen es notwendig, herkömmliche Bauweisen und den Einsatz emissionsintensiver und nicht kreislauffähiger Baustoffe in Frage zu stellen. Die Baubranche steht vor einer großen Herausforderung und die Erreichung der Klimaziele – hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 – erfordert eine tiefgreifende Transformation des gesamten Bau- und Gebäudesektors.
Doch wie kann eine solche Transformation gestaltet werden?
Mit dem Blick auf klimaneutrales Bauen und Nachhaltigkeit rückt der Einsatz nachwachsender und biobasierter Materialien (NaWaRo) verstärkt in den Fokus, denn sie tragen dazu bei, das Potenzial des Gebäudebestands als Kohlenstoffsenke dauerhaft zu heben. Das Bauen mit NaWaRos hat eine lange Geschichte und Tradition und schlägt eine Brücke zwischen den zwei Sektoren Landwirtschaft und Bauwirtschaft und das Bauen mit Naturbaustoffen kann die Basis einer neuen und nachhaltigen Bioökonomie sein.
Interdisziplinäres Denken, innovative Konzepte und eine enge, sektorübergreifende Zusammenarbeit sind die Faktoren, welche die Bau-, die Agrar- sowie die Klima- und Energiewende vorantreiben – gemeinsam und mit gebündelten Kräften.
Welchen Beitrag können Denkmale in der Klima- und Energiewende leisten? Wie kann eine Balance zwischen als Beitrag zur Klimaneutralität notwendigen Maßnahmen und der Bewahrung kultureller und ästhetischer Werte gefunden werden? Wie kann die Integration regenerativer Energieerzeuger in unsere historischen Stadtbilder gelingen? Und was sind Transferleistungen aus der Denkmalpflege für eine klimagerechte Bauerhaltung? Renommierte Expertinnen und Experten aus Praxis, Forschung, Verwaltung und Politik diskutieren, wie die Transformation in unseren historischen Städte hin zur urbanen Resilienz gelingen kann, welche Energie hierfür bereits in Denkmalen steckt und wie Denkmale und regenerative Energien am besten zusammenkommen.
Kooperationspartner bei der Ausrichtung des Podiums sind die Technische Universität Braunschweig sowie die Bundesstiftung Baukultur.
Der Gebäudesektor ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz. Die klimaneutrale Transformation der Wärmeversorgung unter Einbeziehung von Nachhaltigkeit, Erneuerbaren Energien und Effizienz beinhalten immense Herausforderungen bis 2045. Gleichzeitig muss die Umsetzung so ausgestaltet werden, dass niemand überfordert wird. Wie das gelingen kann und was die aktuellen Entwicklungen speziell im Zusammenwirken für Mieter und Immobilienbesitzer bedeuten, dazu sprechen und diskutieren der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Patrick Graichen, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Frau Ingeborg Esser und die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Dr. Melanie Weber-Moritz.
Zahlreiche Untersuchungen aus der Praxis belegen, dass in vielen Gebäuden beträchtliche Unterschiede zwischen dem in der Planung prognostizierten Energiebedarf und dem tatsächlich gemessenen Verbrauch auftreten. Ziel des Forschungsprojektes DataFEE (Data mining, machine learning, feedback, and feedforward - Energieeffizienz durch nutzungszentrierte Gebäudesysteme) ist es deshalb, diesen sogenannten Performance Gap mit verschiedenen gekoppelten Ansätzen (intelligente Sensorik, Data Mining, Machine Learning oder Predictive Analytics) zu verringern und so eine hohe Energieeffizienz sicherzustellen. Erreicht werden soll dies durch systematisches Erschließen und Optimierung der Datennutzungsprozesskette bis hin zum Nutzer mit Hilfe erweiterter Sensorik und datengestützter Modellierungsmethoden. Damit wird nicht nur der Betrieb von gebäudetechnischen Anlagen besser erfasst und an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst, sondern auch der Nutzer mit spezifisch aufbereiteten Informationen zur Komfortverbesserung in die Raumklimaregelung mit eingebunden.
Hierzu werden die Nutzung von technischer Gebäudeausrüstung zur Raumklimatisierung sowie komfortbedingte Interaktionen der Nutzer genauer erfasst, aufbereitet und in Form von Modellen zur Betriebsführung zur Verfügung gestellt. Mit intelligenter Sensorik, Data Mining, Machine Learning oder Predictive Analytics werden effizientere Analyse- und Modellierungsmethoden erschlossen, um die Gebäudeperformance zu verbessern und bessere Einschätzungen des Nutzerverhaltens zu erlangen. Am Beispiel der Lüftungsregelung wird in dem Projekt mit Deep Learning Modellen versucht, durch eine möglichst präzise Prognose von Nutzerinteraktionen die Regelung frühzeitig anzupassen und dadurch Energieeinsparungen zu erzielen bei gleichzeitiger Sicherung des Nutzerkomforts. Nach Validierung werden die erstellten Modelle als Model Predictive Control (MPC) in die Gebäudeautomation integriert. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten ist der Einsatz von Machine Learning (ML) zur Fehlererkennung in der Gebäudeautomation.
Eine zentrale Rolle spielt auch der Digitale Zwilling als cyber-physisches Abbild realer Gebäude und Anlagen. Es wird ein Konzept für den Datenaustausch zwischen den Partnern trotz der unterschiedlichen Datenbanksysteme entwickelt. Dafür werden zu Messdaten gehörige Metadaten in Form einer Ontologie unabhängig von den Daten gespeichert; vorhandenen Ontologien für die Automation der Raumklimatechnik werden dazu erweitert. Ziel ist hierbei, die Daten möglichst passend für ML-Anwendungen bereitzustellen, so dass darauf aufbauend sowohl ein in echtzeit-selbstlernender ML-Algorithmus als auch ein offline trainierter Algorithmus erstellt werden kann. Dazu gehört auch ein Cloud-basierter Ansatz zum Sammeln und Bearbeiten von Sensordaten (Datenbereinigung, Anomalie-Erkennung, Rekonstruktion) und zur anschließenden Entwicklung, Optimierung und Validierung von Deep-Learning-Modellen.
Für Gebäudenutzer und Betreiber wird eine Anwendung (DataApp) zur Informationsaufbereitung und
-vermittlung entwickelt; sie umfasst auf Nutzerebene die Darstellung wesentlicher Raumklima- und anderer Umgebungsparameter zusammen mit Entscheidungshilfen zur Optimierung des nutzergruppenspezifischen oder individuellen Komforts durch Interaktion mit der Gebäudeausstattung und auf Betreiberebene Darstellungen zur Entwicklung des Energiebedarfs in den verschiedenen Sektoren sowie daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen.
Was kann eine „24/7“- Echtzeitnachweisführung zur Energiewende beitragen? Diese Frage rückt angesichts der wachsenden Bedeutung von Herkunftsnachweisen (HKN) für erneuerbare Energien für die Dekarbonisierung des Energiesektors verstärkt in den Fokus. Eine Weiterentwicklung von HKN für über Netze bezogenen Strom wird dadurch erforderlich, dass die Anforderungen an die Nachweisführung für erneuerbare Energien steigen – sowohl durch Gesetzesinitiativen, u. a. zur Festlegung von Kriterien für grünen Wasserstoff oder zur Berichterstattung in der Lieferkette, als auch durch Ansprüche von Kund*innen an die Nachverfolgung grüner Eigenschaften über Sektorengrenzen und Wertschöpfungsstufen hinweg.
Hier schaffen digitale Echtzeitnachweise mehr Transparenz, indem sie einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der Stromerzeugung und dem Stromverbrauch herstellen und damit sichtbar machen, ob zeitnah zum Stromverbrauch entsprechende Strommengen aus erneuerbaren Energien in das Netz eingespeist wurden oder Speichervorgänge zur zeitlichen Verlagerung der Nachfrage eingesetzt wurden. In der praktischen Anwendung bietet dies zum Beispiel Unternehmen die Möglichkeit nachzuweisen, ob Produktionsprozesse an die Verfügbarkeit fluktuierender Erneuerbarer angepasst werden (z.B. zur Ermittlung von Product Carbon Footprints auf Basis stundenscharfer Informationen zum CO2-Gehalt des bezogenen Stromprodukts). Auch ließe sich mit Echtzeitnachweisen ein enger zeitlicher Zusammenhang zwischen der Herstellung von grünem Wasserstoff oder weiteren Power-to-X-Produkten und der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien aufzeigen.
Im Rahmen der Veranstaltung werden Möglichkeiten einer „24/7“-Echtzeitnachweisführung vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert. Ziel dabei ist, verschiedene Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen.
Gebäude und deren Energieversorgung sind zentral für die Erreichung der Klimaziele. Der Gesetz- und Verordnungsgeber greift zunehmend regulierend ein und begrenzt die unternehmerischen Handlungs- und Gestaltungsspielräume; aktuell insbesondere über die angestrebte Novellierung des GEG. Hohe Energiepreise, neue ordnungsrechtliche Vorgaben und umfangreiche Fördermöglichkeiten üben einen zunehmenden Druck in Richtung Dekarbonisierung aus, eröffnen aber auch Chancen für unternehmerisches und gemeinwohlorientiertes Handeln. Gleichzeitig müssen sich die Unternehmen der Gebäudewirtschaft im Bereich der Energiebeschaffung zunehmend strategisch aufstellen, um die Risiken aus der Volatilität der Märkte abzusichern (Stichwort: PPA und Direktbelieferung).
Am Stammtisch soll den Teilnehmer die Möglichkeit gegeben werden, über die aktuellen energierechtlichen und gebäudespezifischen Entwicklungen, Handlungserfordernisse, Handlungsoptionen sowie Chancen und Risiken zu diskutieren.
Der Berliner Klimaschutzrat lädt zur Diskussion ein über die Berliner Energie- und Klimaschutzpolitik. Der Klimaschutzrat ist ein unabhängiges Expert:innengremium aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft. Er berät den Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus in der laufenden Legislaturperiode zu Fragen der Klimaschutz- und Energiepolitik. In dieser Veranstaltungen stellt der Rat seine aktuelle Arbeit vor und fragt, wie es in Berlin zu Zeiten von Energiekrise, Ukraine-Krieg und Klimawandel weitergehen muss mit der Energie- und Klimapolitik.