Bild: Rolf Schulten
Drei Tage mit rund 60 digitalen Events sind vorüber. Die Highlights der digitalen ENERGIETAGE 2024 als kompakte Zusammenfassung: Highlights und Schlaglichter zu einzelnen Events finden Sie hier als Telegramme zusammengefasst.
Die Zusammenfassung der Vor-Ort-Veranstaltungen vom 15./16. Mai finden Sie auf dieser Seite.
Mehr Informationen und eine Übersicht der Referent*innen erhalten Sie auf den verlinkten Detailseiten der einzelnen Events. Dort können Sie auch – falls vorhanden – Vorträge und Mitschnitte herunterladen. Dazu loggen Sie sich mit Ihrem ENERGIETAGE-Community-Account ein und alle Events mit einem Wolken-Symbol halten Material für Sie bereit.
In seinem Impuls betonte Jürgen Pöschk, Hauptveranstalter der ENERGIETAGE, dass die Herausforderungen der Energiewende weniger in fehlender Technik, sondern vielmehr in der politischen Gestaltung lägen, denn Deutschland stehe unter erheblichem internationalem Konkurrenzdruck. Dies erfordere erheblichen Gestaltungsbedarf in der Industrie- und Wirtschaftspolitik. Pöschk wies zudem darauf hin, dass sich die politische Stimmung bezüglich der Energiewende dramatisch verändert habe, wie in den intensiven Debatten zum Heizungsgesetz zu erkennen gewesen sei. Diese Diskussionen könnten sich nun im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Kommunalen Wärmeplanung auf die kommunale Ebene verlagern. Insbesondere Bund und Länder stünden damit vor erheblichen kommunikativen Aufgaben. Die Rolle der politischen Kommunikation sei zentral und eine Bedingung für den Erfolg der Energiewende, insbesondere angesichts des Rechtspopulismus, betonte Pöschk. Die Strategie sollte daher sein, positive Narrative und Lösungen zu betonen, wie es auch das Programm der ENERGIETAGE 2024 tue.
Im Anschluss stellte sich einer der renommiertesten Politikwissenschaftler Deutschlands, Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, die Frage, wie wir eine Mehrheit für Unpopuläres aber Notwendiges erreichen. Besonders stellte Korte dabei die Rolle der sogenannten Sicherheitsdeutschen heraus, die sehr skeptisch gegenüber Veränderungen und eher Status quo-orientiert seien. Daraus schlussfolgerte Korte, dass Veränderungen Zukunftssicherheit ausstrahlen müssten, weil die Mehrheit auf diese setze. Auf dem Weg zu einer digitalen Nachhaltigkeitsgesellschaft sollten AkteurInnen und, wie er sie beschrieb, „Virtuosen des Wandels“, herausstreichen, was der Zukunftsnutzen der Transformation mit Blick auf die Energiewende sei. Ein Teil der Lösung sei es, BürgerInnen mehr zu beteiligen, damit sie aktiv an ihrer eigenen Zukunft partizipieren könnten.
Bild: ENERGIETAGE
Eine zentrale Erfolgsbedingung für das Gelingen der Energiewende ist die Speicherung von Erneuerbarer Energie in angebotsreichen Zeiten und der Abruf in Zeiten von Verbrauchsspitzen. Welche Speicherlösungen als Konzepte, Prototypen und anwendungsreife Technologien verfügbar sind, haben führende Expert*innen im Rahmen der ENERGIETAGE präsentiert.
Ulrich Prochaska, Geschäftsführer der Heat Storage Berlin GmbH, stellte den Teilnehmenden ein Wärmespeicher-System vor, das diskontinuierlichen Überschussstrom aus erneuerbarer Energieerzeugung in kontinuierliche Prozesswärme wandelt. Dabei wird der Strom als Hochtemperatur-Wärme gespeichert und bei Bedarf als Dampf oder als Heißwasser zur Verfügung gestellt.
In einem weiteren Pitch erläuterte Daniel Mercer, Geschäftsführer der Storengy Deutschland GmbH, das Potenzial von Wasserstoffspeicherung in Salzkavernen in Deutschland. Ziel des ENGIE-Tochterunternehmens ist es, im Rahmen des Projektes „SaltHy“ in ein bis zwei Salzkavernen in Deutschland ab 2030 30-100 Normkubikmeter an komprimiertem Wasserstoff für Dunkelflauten und als saisonaler Energiespeicher zu speichern.
Über die Rolle von saisonaler geothermischer Speicherung informierte Michael Viernickel von eZeit Ingenieure GmbH in einem weiteren Vortrag. Darin skizzierte er verschiedene Ansätze und Projekte, die auf Grundwasser basierter Geothermie setzen, wie z.B. die Grundwasser-Aquiferspeicherung (ATES Aquifer Thermal Energy Storage).
Im Anschluss präsentierte Helmut Ernst, Leiter der Arbeitsgruppe Saisonspeicher bei Parents for Future, den Teilnehmenden die Potentiale der langfristigen Speicherung von grünem Wasserstoff mit dem Speichermedium LOHC. Dabei präsentierte er ein Energiesystem für Deutschland für das Jahr 2045, welches auf Basis von LOHC-Speicher-Kraftwerken fußt.
In der anschließenden Diskussion hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit den Referenten in Breakout-Räumen in den vertieften Austausch zu treten.
Bild: ENERGIETAGE
Seit der Coronapandemie ist die Option, im Homeoffice zu arbeiten, in vielen Branchen kaum mehr wegzudenken. Wie wirkt sich diese neue Arbeitsrealität auf Aspekte der Nachhaltigkeit aus? Diese Frage haben die Teilnehmenden der Veranstaltung „Homeoffice & Nachhaltigkeit – wie sich die Zukunft der Arbeit nachhaltig gestalten lässt“ interdisziplinär beleuchtet.
Moderiert von Prof. Dr. Barbara Praetorius (HTW Berlin), diskutierten die wissenschaftlichen Vertreterinnen und Vertreter Linda Ghirardello (HTW Berlin), Clara Lenk und Dr. Astrid Aretz (IÖW) und Patrick Zimmermann (ifeu) das Potenzial von Homeoffice – etwa, wie durch das mobile Arbeiten CO₂-Emissionen in den Bereichen Mobilität, Gebäude und Informations- und Kommunikationstechnologie verringert werden können. Aus unternehmerischer Perspektive berichteten Sylvia Borcherding (50Hertz) und Dana Kübber (Berliner Wasserbetriebe) von aktuellen Tendenzen in ihren Organisationen.
Fazit der Diskussion: Homeoffice kann durch reduzierte Pendelwege Emissionen einsparen – Folgen können allerdings auch längere Pendelwege durch Umzüge oder ein größer Heizenergieverbrauch in Privathaushalten sein. Außerdem sollte zukunftsfähige Arbeitskultur selbstbestimmte und flexible Arbeitsformen sowie Zusammenarbeit durch hybride Governance fördern. Um die Zukunft der Arbeit nachhaltig zu gestalten, gilt es, die Raumnutzung und den Pendelverkehr ökologisch zu gestalten und dabei Individualität, Flexibilität und die Arbeit als Begegnungsraum zu berücksichtigen. Dies bleibt weiterhin ein politisches, unternehmerisches und gesellschaftliches Ziel.
Die Mittagspause zur Vernetzung nutzen? Auf diese Idee sind über 70 Teilnehmende aufgesprungen und haben sich im virtuellen Raum zu mehreren Speeddating-Runden getroffen. Initiiert vom Projektträger Jülich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Forschungsfeld „Energiewende und Gesellschaft“ haben nicht nur Forschende, sondern auch diverse Vertreter*innen aus der Praxis an dem Vernetzungsformat teilgenommen.
Nach einem kurzen Einblick seitens des Projektträger Jülich in die Erfolge des 7. Energieforschungsprogrammes und einem Ausblick in die Forschungsförderung und kommende Austauschformate hieß es „vernetzen“. In insgesamt fünf Runden konnten sich alle Teilnehmenden in kurzer Zeit kennenlernen und Kontakte auch über das Speeddating hinaus austauschen. Und nicht nur das – darüber hinaus konnten Bedarfe und Anregungen zu Vernetzungsangeboten direkt an den Projektträger kommuniziert werden.
Wie bereits von vielen Teilnehmenden zum Schluss betont: Wir sehen uns dann am 15.05. in Berlin auf den ENERGIETAGEN zum Austausch in persona.
Für das Gemeinschaftsprojekt Energiewende reichen die vielfach bereits vorhandenen technischen Lösungen nicht aus. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz ist erforderlich, um Energiewende und Klimaschutz in die schnelle Umsetzung zu bringen. Welche Ansätze und Projekte gibt es, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern? Was kann die Energiewende- und Klimakommunikation hierzu breitragen? Diese Leitfragen thematisierte die Veranstaltung „Next & New: Update Klimakommunikation“.
In drei Pitches wurden vielversprechende Lösungsansätze präsentiert. So stellte Prof. Dr. Ingo Uhlig (Universität Halle / IKEM Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität) das neu erschienene Magazin zum Thema Suffizienz mit dem Titel „SUZANNA. Nachhaltigkeit, Kultur, Suffizienz“ vor, welches einen neuartigen Suffizienz-Ansatz verfolgt. Tobias Kösters (Wissenschaft im Dialog) präsentierte das Ausstellungsprojekt „Power2Change“, das u.a. mittels Wanderausstellungen einen partizipativen Ansatz der Wissenschaftskommunikation zur Energiewende anwendet. Abschließend stellte Jonathan Amme (Reiner-Lemoine-Institut) interaktive Visualisierungstools für die Energiewende vor.
Im Anschluss an die Pitches diskutierten die Referenten gemeinsam mit den Teilnehmenden über übergeordnete Herausforderungen und Lösungen in der Energiewende- und Klimakommunikation. Dabei wurde u.a. dafür appelliert, in der Klimakommunikation Experimente und neue Kooperationen einzugehen – auch über Branchengrenzen hinweg.
Im Rahmen der Präsenz-ENERGIETAGE findet die Fortsetzung der Veranstaltung statt, die den Fokus auf Vernetzung von Akteuren aus dem Bereich der Energiewende- und Klimakommunikation legt (16. Mai | 10:30-11:30 Uhr). Interessierte können sich hier für die Veranstaltung „Next & New: Vernetzungstreffen Klimakommunikation“ anmelden.
Bild: ENERGIETAGE
Im Panel „Energieeffizienz optimal im vermieteten Mehrparteienhaus managen“ stellten Dr. Bardia Rostami, Leiter Business Development bei KALO, Dr. Dennis Metz, Geschäftsführer und Gründer von othermo sowie Christian Wehrmaker, Leiter Produkt und Innovation bei imovis, technologische Lösungswege vor, um den regulatorischen Vorgaben für Klimaschutz schnellstmöglich und für alle tragbar gerecht zu werden. Die Perspektive der Wohnungsunternehmen brachte Dr. Ingrid Vogler, Leiterin Energie und Technik beim GdW, ein.
Die vorgestellten Lösungen für die Wohnungswirtschaft reichten vom kontinuierlichen hydraulischen Abgleich über die Verknüpfung von smarten Thermostaten zur digitalen Steuerung im Heizungskeller bis hin zur optimalen Integration erneuerbarer Energien in Bestandsgebäude. Die Diskussionsrunde zeigte verfügbare Technologien und Synergiepotenziale verschiedener Angebote sowie Möglichkeiten zur Nutzerintegration auf. In der Diskussion herrschte Einigkeit darüber, dass die Interoperabilität und Vernetzung vorhandener digitaler Lösungen sowohl vom Publikum als auch von den Referenten als entscheidend angesehen wurde und neben weiteren erfolgreichen Erprobungen in der Praxis auch für Frau Dr. Vogler eine wichtige Grundvoraussetzung für Wohnungsunternehmen für den erfolgreichen Einsatz der Lösungen ist.
Bild: noventic GmbH
Rund 190 Fachleute haben am 17.4.2024 an der Online-Veranstaltung „Behind the Scenes: Wege zur kommunalen Klimaneutralität“ teilgenommen. Mit den Referent*innen der Gertec GmbH und des Wuppertal Instituts haben sie einen Blick hinter die Kulissen der gemeinsamen Klimaschutzarbeit für die Städte Aachen, Bonn und Köln werfen können. Das gemeinsame Ziel der Städte: Eine wirkungsvolle Strategie zum Erreichen der kommunalen Klimaneutralität zu erarbeiten.
Wie können Verwaltungen, kommunale Unternehmen und Eigenbetrieb durch ihre Handlungen einen Beitrag zum Erreichen der Klimaneutralität leisten? Welche strukturellen Veränderungen sind erforderlich? Wie können bürgerschaftliches Engagement und kommunale Strategieentwicklung zielgerichtet miteinander verknüpft werden? Zu diesen Fragen haben Kristine Genuit, Andreas Hübner und Bernd Tenberg von der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft, gemeinsam mit Ulrich Jansen, Researcher im Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut, praxisnah Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit gegeben. Dabei standen drei Rollen der Kommunen im Mittelpunkt:
Stadt als Ermöglicher – Vom Klimaaktionsplan der Bürger*innen zum Klimaplan 2035 der Bundesstadt Bonn am Beispiel des Handlungsfelds Mobilität. Ulrich Jansen erläuterte, wie die Ideen zur klimaneutralen Mobilität der Bürger*Innen in den Klimaplan 2035 integriert wurden. Von Interesse für das Fachpublikum war insbesondere die Frage, ob das geschilderte Vorgehen auf ländliche Kommunen übertragbar ist. Laut Ulrich Jansen sind unterschiedliche Strategien zur klimaneutralen Mobilität für den ländlichen und urbanen Raum erforderlich, der vorgestellte Beteiligungsprozess ist jedoch übertragbar.
Stadt als Manager – Die Aachener Klimaneutralitätsstrategie zeigt beispielhaft, welche Anforderungen an die Governance von Klimaneutralitätsprozessen bestehen und was dies an struktureller Veränderung in kommunalen Verwaltungen bedeuten kann. Bernd Tenberg erläuterte die Methodik der „Multiprojektmanagement Canvas“, mit deren Hilfe zielgerichtet Modelle zur Entscheidungsfindung, Kommunikation und Organisation entwickelt werden können. Um Bremser und Beobachter ging es in der Diskussion: Wie umgehen mit „Bremsern“ in der Verwaltung und im weiteren Stakeholderkreis? Widerstand gehört zu Veränderungsprozessen dazu, machte Bernd Tenberg deutlich. Wichtig ist, mit der Kraft der Unterstützer eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, gleichzeitig die Bedenken ernst zu nehmen und die Gründe und Motive zu hinterfragen. Gleichzeitig ist der Rückhalt der Führungsebene entscheidend – gerade in hierarchischen Strukturen ein Erfolgsfaktor. „Bremser zumindest als Beobachtende zu gewinnen“, ist eine wichtige Aufgabe, ergänzt Andreas Hübner.
Konzern Stadt als wirkmächtiger Akteur – Die Aktionspläne für Bonn und Köln fokussieren die Einflussmöglichkeiten des Konzerns. Kommunale Konzernstrukturen haben einen erheblichen Einfluss auf die Reduktion der Treibhausgasemissionen. Dieses Potenzial zu bündeln und zielgerichtet zu entfalten, ist eine große Herausforderung in den kommunalen Konzernstrukturen. Kristine Genuit teilte ihre Erfahrungen, wie dies gelingen kann.
Die Schlussrunde behielt den Faktor Mensch im Blick: „Wir verbringen zu viel Zeit mit theoretischen Diskussionen über Bilanzierungsmethoden. Viel wichtiger ist es, Zeit in die Umsetzung von Projekten zu investieren“, machte Andreas Hübner deutlich.
Besonders beeindruckt zeigte sich Bernd Tenberg von seinen Erfahrungen aus der Führungskräftekonferenz der Stadt Bonn zur Klimaneutralitätsstrategie: „Die Klausurtagung war ein gelungener Rahmen, in dem die gesamte Führungsebene des Konzerns Stadt Bonn über zwei Tage mit großem Ernst, aber auch mit einer positiven Aufbruchstimmung Lösungen für ein klimaneutrales Bonn erarbeitet hat.“ Kristine Genuit konnte dies auch für die Stadt Köln bestätigen. Aus ihrer Sicht hat der Aktionsplan der Stadt Köln sehr eindrücklich gezeigt, welches Potenzial im Konzern steckt und wie wichtig es ist, die Akteure zusammenzubringen. Und dass in allen diesen Prozessen auch der menschliche Faktor eine hohe und positive Rolle gespielt hat, brachte Ulrich Jansen mit seiner liebsten Erinnerung aus dem Beteiligungsprozess der Stadt Bonn auf den Punkt. Neben allen positiven fachlichen Ergebnissen war er besonders beeindruckt vom guten Käsekuchen.
In diesem Sinne sind alle herzlich eingeladen, an guten Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft mitzuarbeiten. Allen Teilnehmenden einen herzlichen Dank für die konstruktive Mitarbeit und an das Team der Energietage für den super Support.
Und gehen wir einfach einmal davon aus, dass Klimaneutralität gelingen wird!
Politische Vorgaben, praktische Umsetzung und die übergeordnete Frage, wie beides miteinander verknüpft werden kann. Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) kommen auch neue Herausforderungen auf die Berliner Wirtschaft zu. Energie- und Umweltmanagement wird für viele Unternehmen verpflichtend, die Anforderungen steigen. Wie Austausch und Vernetzung unterstützen können und welche praktischen Erfahrungen dabei bisher gemacht wurden, hat das Innovationsnetzwerk InfraLab Berlin e.V. gemeinsam mit Gästen aus der Industrie und Handelskammer Berlin (IHK Berlin), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der Berliner Energieagentur (BEA) und den Mitgliedsunternehmen des Vereins im Rahmen der Berliner Energietage 2024 diskutiert.
Paul Papenbrock, stellvertretender Referatsleiter im BMWK, skizzierte dabei die Ideen und Ziele des EnEfGs. André Wolff erläuterte, wie das Gesetz bei der G2 Plus GmbH in strukturierte Planungsprozesse gegossen wird, und Marion Bühl gab Einblicke, wie die praktische Umsetzung bei der Berliner Stadtreinigung aussieht. Für Mechthild Zumbusch von der BEA ist dabei entscheidend, dass die Umsetzung systematisch angegangen und von den entscheidenden Köpfen in den Unternehmen getragen wird. Henrik Vagt, Geschäftsführer der IHK Berlin, ging auf die Bedeutung des Gesetzes für die Berliner Unternehmen ein und stellte fest: „Es ist eine Chance für uns als Land und Gesellschaft, die ambitionierten Ziele durchzuziehen, und gleichzeitig müssen wir aufpassen, dass die Verpflichtungen auf diesem Weg den betrieblichen Herausforderungen gerecht werden.“
Neue Netzwerkphase beschlossen: InfraLab Effizienz 3.0 startet
Klaus Wein vom InfraLab-Vereinsvorstand kündigte in Rahmen der Veranstaltung die Fortsetzung des erfolgreichen Netzwerks „InfraLab Effizienz“ an, das in die dritte Phase geht. In den ersten beiden Netzwerkphasen konnten die sechs Mitgliedsunternehmen des InfraLab, die BSR, BVG, BWB, GASAG, Stromnetz Berlin und Vattenfall Wärme Berlin, bereits den jährlichen Energieverbrauch von rund 4.000 bzw. knapp 6.000 Haushalten einsparen. Eine Erfolgsgeschichte, die fortgesetzt werden soll. Wein betonte: „Wir haben das Energieeffizienznetzwerk des InfraLab ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Zukunft Berlins mitzugestalten und damit unsere Rolle als Klimaschutzpartner des Landes Berlin zu erfüllen. Wir werden weiter an diesem wichtigen Thema arbeiten“.
Bild: InfraLab Berlin e.V.
Mit über 100 Teilnehmenden war die digitale Veranstaltung des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung (BENE) 2 „BENE als Impulsgeber für die Berliner Wärmewende“ gut besucht. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von der Senatorin der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Frau Schreiner.
Neben Erfolgen aus dem Vorgängerprogramm BENE 1 wurde auch BENE 2 und hier insbesondere der Förderschwerpunkt 3 „Intelligente Energiesysteme, Netze und Speichersysteme“ vorgestellt. Großes Interesse galt auch den drei zukunftsweisenden Vorhaben mit Bezug zur Berliner Wärmewende, die im Rahmen von BENE 2 umgesetzt werden sollen. Die Berliner Wasserbetriebe informierten zu „Abwasserwärme in der Infrastruktur- und Wärmeplanung“. Das Vorhaben „LowEx-Netz -Innovative Wärme- und Kälteversorgung Urban Tech Republic und Schumacher Quartier“ wurde von der Green Urban Energy GmbH vorgestellt und die Stiftung Pfefferberg präsentierte gemeinsam mit dem Geschäftsführer der eZeitIngenieure ihr geplantes Vorhaben „Quartier Pfefferberg –Klimakonzept und Sanierung“.
Anschließend konnten die Teilnehmenden Ihre Fragen im Rahmen einer Diskussionsrunde stellen.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse und hoffen einen Impuls für weitere Projektideen und eine erfolgreiche Umsetzung von BENE 2 im Sinne einer ambitionierten Energiewende gesetzt zu haben. Gerne stehen wir Ihnen im Antragsverfahren beratend zur Seite. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze online.
Bild: SenMVKU
Das Technische Monitoring (TMon) etabliert sich als zentrales Qualitätsmanagement-Tool im Bauwesen. Durch den direkten Vergleich von Soll- und Ist-Werten garantiert es eine planungsgemäße Gebäudeperformance, steigert die Energieeffizienz und unterstützt nachhaltiges Bauen. Gemäß AMEV-Empfehlung 158 (2020) angewendet, ermöglicht TMon die frühzeitige Identifikation und Behebung signifikanter Baumängel noch vor der offiziellen Abnahme. TMon ist entscheidend für die Realisierung klimaneutraler Gebäude. Die Dienstleistung deckt ineffiziente Funktionen auf und unterstützt die Mängelbeseitigung.
Erste Evaluationsergebnisse des TMon-Projekts (BMWK, FKZ 03EN1068A-C) wurden im Workshop am 17. April 2024 im Rahmen der Energietage präsentiert, wo über 100 Fachleute und Interessierte sich über die Möglichkeiten und Ergebnisse des technischen Monitorings austauschten.
Weitere Informationen und Details zum Forschungsprojekt finden Sie auf unserer Website. Kontaktieren Sie uns gerne. Mit TMon wird der Fortschritt im nachhaltigen Bauen greifbar und praktisch umsetzbar.
Am Ende des zweiten digitalen Kongresstages drehte sich beim „Berlin spart Energie“-Speeddating alles um das Thema Networking: In einer halben Stunde am Feierabend hatten Teilnehmende die Gelegenheit, bis zu sechs verschiedene Menschen und ihre Energiewende- und Klimaschutz-Projekte kennenzulernen und sich zu vernetzen.
In Breakout-Sessions konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig ihr aktuelles Lieblingsprojekt oder ihr Wunsch-Projekt für die Zukunft vorstellen. Bei einer Teilnehmerschaft aus ganz Deutschland und aus unterschiedlichsten Branchen kamen so spannende Zufallsbegegnungen und ein interessanter Austausch zustande – und vielleicht auch die ein oder andere neue Projektkooperation.
Durchgeführt wurde das Speeddating von der Kampagne „Berlin spart Energie“ im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
Bild: ENERGIETAGE
Am letzten Tag der digitalen ENERGIETAGE 2024 hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit einer Yoga-Session von Karoline Müller in den Tag zu starten. Die Yoga-Lehrerin gestaltete die halbstündige Session mit Elementen der Körperwahrnehmung (Vipassana), Atmung (Pranayama), Körperhaltungen (Asana) und leichten Bewegungen. Diese kraft- und ruhespendenden Übungen bereiteten die Teilnehmer*innen optimal auf den langen Kongresstag am Bildschirm vor.
Bild: ENERGIETAGE
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